Nach Olympia-Gold: Dresdner Tom Liebscher bedankt sich im Uniklinikum - Sportbuzzer.de

2023-01-05 18:17:42 By : Ms. Coco Li

Olympia-Sieger Tom Liebscher besuchte am Mittwoch die Sportmedizin der Dresdner Uniklinik, um sich zu bedanken. Nach seiner schweren Verletzung im Oktober vergangenen Jahres, machten die Ärzte den Kanuten fit für Olympia. Bei ihnen wird er nun auch trainieren.

Dresden. Kanu-Olympiasieger Tom Liebscher ist in diesen Tagen ein vielgefragter Mann. Ein Medienauftritt jagt den nächsten. Bevor er nun am Donnerstag zur Deutschen Meisterschaft nach Hamburg düst, hatte der 28-Jährige am Mittwoch einen Termin, der ihm am Herzen lag. Er besuchte die Sportmedizin der Dresdner Uniklinik, um sich bei den Ärzten und Mitarbeitern noch einmal zu bedanken.

„Ohne dieses Team wäre der Olympiasieg für mich nicht möglich gewesen. Deshalb möchte ich mich noch einmal ganz besonders für die Unterstützung bedanken“, sagte Liebscher, der sich im Oktober vergangenen Jahres bei einem Rafting-Unfall im Allgäu fünf Wirbelfortsätze brach, woraufhin seine Olympia-Teilnahme zunächst am seidenen Faden hing. „Als ich in Oberstdorf im Krankenhaus lag, habe ich mir überlegt, dass ich mich möglichst schnell in Behandlung an der Uniklinik in Dresden begeben werde. Mir war klar, dass ich hier die ganze Bandbreite von Spezialisten in einem Haus zur Verfügung habe“, betont der einzige sächsische Olympiasieger von Tokio.

Während auf einem Monitor noch einmal der verletzte Wirbelbereich gezeigt wird, erläuterte Professor Alexander Carl Disch, Leiter des Universitäts-Wirbelsäulenzentrums und Koordinator Sportmedizin: „Es stand von Anfang an fest, dass die gebrochenen Fortsätze nicht wieder an die Wirbel anwachsen. Entscheidend war vielmehr, dass die volle Funktion wieder hergestellt wird.“ Deshalb habe er damals sofort zum Top-Athleten gesagt: „Es sieht nicht gut aus. Aber du schaffst das!“

So begann Liebschers ehrgeiziger und anstrengender Kampf zurück ins Boot. Dennoch gibt der Schützling von Jens Kühn zu: „Natürlich habe ich zwischendurch gezweifelt. Dann bin ich immer wieder in die Uniklinik gekommen und das Team um Professor Disch hat mir Mut gemacht.“ Erst drei Wochen vor Olympia habe er keine Schmerzen mehr verspürt. „Die Spiele hätten keinen Tag früher stattfinden dürfen“, gesteht Liebscher, der aber auch jetzt mehrfach wöchentlich in der Physiotherapie behandelt wird. Zudem wird er sich in der Sportmedizin der Uniklinik nicht nur zur Kontrolle und Leistungsdiagnostik einfinden, sondern ein spezielles Krafttraining am neuen innovativen Kraftgerät für die Rumpfmuskulatur absolvieren.

„Wir können immer wieder neue Reize setzen, um auf ein noch höheres Leistungsniveau der Rumpfmuskulatur zu kommen“, sagt Sportwissenschaftler Philip Flößel, selbst ehemaliger Kanurennsportler und zudem Schwager des Olympiasiegers. Liebscher, der schon durchblicken ließ, dass er bis zu den Spielen in drei Jahren in Paris weitermachen will, hat dabei auch einen anderen Athleten als Vorbild im Blick: „An dem Gerät trainiert auch Bob-Olympiasieger Francesco Friedrich mindestens einmal in der Woche. Und der hat ja bisher in seiner Karriere nicht so viel falsch gemacht.“