Giftig: NZXT H440 Special Edition im Test - Gesamtwertung und Fazit (Seite 9) - HT4U.net

2023-01-05 18:22:42 By : Mr. Zhixiang Yin

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NZXT hat in Zusammenarbeit mit Razer eine Spezial-Ausgabe seine H440-Gehäuses aufgelegt. Das Gehäuse stellt dabei eine ausgewogene Optik in mattem Schwarz dar, mit integrierten Logo-Einlagen von Razer. Dazu gibt es die giftgrüne Beleuchtung der Logos, aber auch des Unterbodens und natürlich alle Vor- und Nachteile des NZXT H440. Die Special Edition ist also vorrangig auf Modding-Freaks ausgelegt. Welche Besonderheiten es beim H440 zu beachten gilt, klärt unser Test.

NZXT hat sich inzwischen im Gehäusesektor einen klangvollen Namen geschaffen. Hauptsächlich gelang dies über die Topgehäuse, welche man mit allerlei Vielfalt zum günstigeren Preis ins Rennen schickte. Inzwischen hat sich der Hersteller mit seinen Gehäusen breiter aufgestellt und versucht auch den Massenmarkt über verschiedene Modellserien zu bedienen. Der zwischenzeitlich gehobene Markenname beansprucht dabei allerdings auch einen höheren Preispunkt.

Während beispielsweise die Phantom-Modelle aktuell die Oberklasse von NZXT darstellen, sieht die S-Serie (S=Source) Modelle für den Einsteigerbereich vor. Die H-Reihe rangiert dazwischen. Mit dem H440 Special Edition präsentiert man ein Modell, welches in einer Kooperation mit oder mit Zustimmung von dem Peripheriespezialisten Razer entstanden ist. Spezielle Lackierungen und Beleuchtung wollen zwingend diesen Kundenstamm ansprechen, der damit sein Gehäuse zusätzlich auf die typische grüne Razer-Beleuchtung abstimmen möchte. Verdammt gut sieht das auch aus. Aber was sich hinter der Optik verbirgt, klären wir heute im Test.

Die drei zum Einsatz kommenden Grafikkarten erfüllen im Bereich der Kompatibilität einen gewissen Zweck. Die Gigabyte HD 5770/6770 Silent Cell stellt ein passiv gekühltes Modell dar, dessen Kühllösung nur dann funktioniert, wenn zumindest der ATX-Luftfluss der Gehäusebelüftung hinreichend vorhanden ist. Die Dual-GPU-Grafikkarte Radeon HD 6990 kommt als Modell mit den bislang längsten Maßen daher und wird prüfen, ob ein Einsatz einer solch langen Grafikkarte im Gehäuse möglich ist. Die MSI GeForce GTX 680 OC TwinFrozr 3 stellt ein noch immer aktuelles High-End-Modell im Grafikkartenmarkt dar, welches zwar ebenfalls ausladend ist, jedoch nicht an die Maße einer HD 6990 heranreicht. Da sich die meisten Gehäuse eben an Spieler richten wollen, sollte zumindest diese Länge in Gehäusen eingesetzt werden können.

Der Thermalright-Kühler dient uns als goldener Mittelweg bei High-End-CPU-Kühlern. Dieses Modell ist relativ ausladend, von der Bauhöhe her bewegt man sich allerdings noch nicht im extremen Bereich, und wir unterstellen, dass es schlicht in ein Spielergehäuse passen sollte.

Je nach Bereich und Zweck verwenden wir hierbei mal Produkte bekannter Hersteller wie Fluke oder Tenma, in anderen Fällen auch einmal welche von der Conrad-Hausmarke Voltcraft. Bei den Geräuschemissionen setzen wir auf Spezialgeräte von ulteeaudiotechnik, welche uns in die Lage versetzen, neben dB(A)-Messungen auch sone-Messungen vorzunehmen. Weitere Details zu der von uns eingesetzten Messtechnik finden sich hier. DAAS USB Tenma 72-2065A (Temperaturemessgerät) Voltcraft DT2L/K (Drehzahlmessgerät) Voltcraft MS-9160-Messstation Tenma 72-6185 (Zangenamperemeter) Wärmebildkamera PCE-TC 3

Die Special Edition des H440 zeichnet sich durch die Zusammenarbeit mit Razer aus. Streng genommen müsste man es Razer-Edition nennen – den Weg hat der Hersteller nicht eingeschlagen. Zu den Besonderheiten gehören die mattschwarze Lackierung, welche auf Fotos wie eine Soft-Touch-Oberfläche erscheint und optisch bereits beeindrucken kann. Die Lackierung ist überraschenderweise relativ unempfindlich für Fingerabdrücke. Zudem besitzt die Special Edition eben eine grüne Beleuchtung ganz im Stil von Razer-Produkten. Beleuchtet sind dabei der Einschaltknopf, das Logo in der Front und der unteren linken Seite, aber auch der Unterboden. Diese Kombination macht das H440 SE durchaus zu einem Hingucker, insbesondere, wenn man es noch mit Razer-Produkten kombiniert.

Silent will das Gehäuse ohnehin sein, trotz vier vorinstallierter Lüfter. Erreichen will man das mit Dämmungen, welche sich im Deckel, der Front und den Türen befindet. Das ist allerdings nicht komplett konsequent durchgezogen, da der Optik wegen eben ein Sichtfenster verbaut wurde.

Optik wird hier großgeschrieben, und dem gesamten Plan fiel dann auch die Einbaumöglichkeit eines 5,25-Zoll-Laufwerks zum Opfer. Wer bei dem Gehäuse also noch mit „veralteten Scheiben“ – beispielsweise einer Blu-ray-Disc – arbeiten möchte, der darf sich ein externes Laufwerk zulegen und dies dann mittels USB verbinden. Aus unserer Sicht ist dies schlecht gelöst. Zusätzlich gibt es einen Fan-Hub, welcher den Anschluss von bis zu zehn 3-Pin-Lüftern erlaubt und über einen simplen 4-Pin-Molex-Stecker mit Strom versorgt wird. Man möge die Information „Fan-Hub“ aber bitte nicht mit „Lüftersteuerung“ verwechseln, denn diese Option bietet NZXT bei seinem Hub eben nicht.

NZXT liefert ein Handbuch und einen zusätzlichen Warnhinweis bezüglich der internen Verkabelung des Fan-Hubs und der Beleuchtungselemente mit. Letzteres muss vom Anweder nur dann beachtet werden, wenn er die bereits vorhandene Verkabelung trennt und später wieder zusammensetzt, was in der Praxis eher nicht vorkommen sollte. Das Handbuch selbst ist gerade noch in ausreichend großer Schrift bedruckt und befasst sich mit den allernötigsten Informationen – es ist eher als grobe Übersicht, statt als Handbuch zu deuten.

Der Preis ist heftig. Die UVP soll bei 150 Euro liegen, was schon teuer für einen Midi-Tower erscheint. Doch die angetroffenen Marktpreise liegen mit 180 Euro gar noch höher. Der Blick auf die Eckdaten passt daher erst einmal nicht zur Preisgestaltung, und so müssen die folgenden Seiten zeigen, was NZXT in der Praxis bietet, um den Preis zu rechtfertigen.

Dem Designvorgehen fiel dann leider auch eine Einbaumöglichkeit für ein 5,25-Zoll-Laufwerk zum Opfer. Wer also ein aktuelles Spiel mit einem Volumen von 50 Gigabyte lieber nicht als Download bezieht, sondern per Datenträger installieren, oder wer einen älteren Titel in seinem Schrank noch einmal spielen oder wer schlicht ein Blu-ray-Video anschauen möchte, der ist beim H440 SE am falschen Platz. Oder er investiert eben weiteres Geld in ein externes USB-Laufwerk. Auf der Rückseite zeigen sich wenig Überraschungen, abgesehen von einem abnehmbaren Panel für das Netzeil oder dem Ein-/Ausschalter für die Beleuchtung. Auch im Deckel gibt es nichts Revolutionäres neben den üblichen Anschlüssen zu erkennen. Der Boden besitzt einen Staubschutzfilter – ein solcher ist auch in der Frontpartie verbaut – und eine Ausbuchtung mit Bohrlöchern, welche allerdings nicht weiter beschrieben ist, auch nicht im Handbuch. In der äußerlichen Detailbetrachtung fällt auf, dass die Standfüße des H440 mit Gummipuffern versehen sind, was der Entkopplung des Gehäuses dient und damit gegen Geräuschentwicklungen wirkt. Auf der Rückseite des Gehäuses findet sich ein Taster, mittels welchem die Beleuchtung des H440 SE zu- oder abgeschaltet werden kann – relativ fummelig zu ertasten. Die Frontpartie besitzt abgeschrägte Seiten mit Lüftungsöffnungen, in welche Gittereinlagen platziert wurden. Das ist der einzige Bereich, über welchen die drei Frontlüfter überhaupt Luft ansaugen können. Der Deckel, in welchem ebenfalls Lüfter oder gar Radiatoren von Wasserkühlungen eingebaut werden können, besitzt solche Öffnungen nicht. Ein schlecht durchdachter Plan für die erweiterten Kühloptionen. Die beiden USB-3.0-Anschlüsse auf der Oberseite des Gehäuses hat man nicht in üblichem Blau gehalten, sondern in Razer-Grün gefärbt – die Optik steht abermals im Vordergrund.

Nörgeln müssen wir an diesem Punkt erstmals bei der Verarbeitung, hier insbesondere der Lackierung. Die Rändelschrauben, welche beispielsweise zur Fixierung der Türen angebracht sind, werden nicht komplett herausgedreht – das bietet einen Schutz gegen versehentliches Verlorengehen. Aber das erneute Wiedereindrehen der Schrauben gestaltet sich teils kniffelig. Einmal lassen diese sich in ihrer geöffneten Position nur schwer wieder über die Schraublöcher ausrichten. Geschuldet ist dies dem „Fangmechanismus“, aber auch dem Spiel der Türen in ihrer Führung. Zum anderen ist das erneute Eindrehen aufgrund dicker Lackschichten erst einmal relativ schwergängig.

Das H440 SE hat zwei grün beleuchtete Razer-Logos. Eines davon befindet sich in der Front, das zweite wurde im Gehäuseinneren auf der Kunststoffabdeckung unten angebracht. Die Abdeckung dient lediglich der Optik und soll das Kabelwirrwarr des dahinter installierten Netzteils verdecken.

Für die Belüftung sorgen drei vorinstallierte Lüfter in der Front und ein 140-mm-Lüfter im Heck. Die Frontlüfter können auf Grund der geschlossenen Frontpartie und der eingebrachten Dämmung ihre Luft ausschließlich über die kleinen Seitenöffnungen einziehen. Die erwärmte Luft wird über den rückwärtigen Lüfter abtransportiert. Zwar bietet das H440 SE auch Optionen, Lüfter (oder gar Radiatoren von Wasserkühlungen) im Deckel unterzubringen, jedoch fehlen genau dort solche Luftschlitze, so dass der Versuch, dort Luft nach außen zu blasen, wohl eher kläglich scheitern wird. Die wenigen Öffnungen, welche man dafür noch an der Oberseite zum Heck hin geschaffen hat, können die erwärmte Luft nicht schnell genug abtransportieren.

Staubfilter wurden beim heutigen Testkandidaten im Boden unter dem Netzteilplatz sowie in der Front verbaut. Um den Staubfilter der Front erreichen zu können, muss man aber die Frontabdeckung ablösen. Diese ist mit mehreren Kunststoffclips befestigt. Die Special Edition des H440 bietet eine hinreichend große Backplate für das bequeme Arbeiten bei einer späteren Kühlermontage. Hinzu gesellen sich natürlich ebenfalls hinreichend Kabeldurchführungen, welche mit stabil sitzenden Gummis versehen sind, so dass sich Netzteil- oder Festplattenkabel an den geeigneten Stellen auf die Front führen lassen.

Auf der rechten Gehäuserückwand hat NZXT die Module für die Lüfteranschlüsse und die Beleuchtung angebracht. Das H440 bietet einen Lüfter-Hub für insgesamt acht 3-Pin-Lüfter. Regeln kann man die dort angeschlossenen Lüfter allerdings nicht. Lüfter-Hub und Beleuchtungsmodul sind werkseitig bereits korrekt verkabelt. Es braucht lediglich noch den Stromanschluss am Netzteil über einen freien 4-Pin-Molex-Stecker. Wir kommen abermals zu einem Kritikpunkt, und wieder gilt es, die Lackierung anzusprechen. Die mattschwarze Lackierung ist zwar hübsch anzusehen, und Fehlstellen sind nicht zu erkennen, dafür sind die Lackschichten schlicht zu dick aufgebracht.

Die Mainboard-Montagebolzen sind zwar für ATX bereits vorinstalliert, im Falle von anderen Mainboard-Faktoren müssen diese Montagepunkte allerdings kontrolliert und gegebenenfalls korrigiert werden. Darüber schweigt sich das Handbuch aus – Aufschluss sollen dagegen, wie bei so vielen Gehäusen, Einstanzungen im Blech geben. Das ist auch beim H440 der Fall, doch leider kann man diese nicht mehr lesen, da die Lackschichten sie bedecken (siehe mittleres Bild).

Als Letztes mussten wir feststellen, dass die dicken Lackschichten sich lösen. Was auf dem rechten Bild erkennbar ist, sind keine Schmutzrückstände auf der Fotounterlage, sondern Lack, welcher sich ablöst. Das geschieht beim Herausnehmen von Laufwerksschächten, beim Eindrehen von Schrauben oder ähnlichen Montagevorgängen am Gehäuse. Insgesamt sechs 3,5-Zoll-Festplattenschächte finden sich auf der rechten Gehäuseseite, welche auch für 2,5-Zoll-Laufwerke „missbraucht“ werden könnten. Zwei separate SSD-Installationsplätze gibt es dagegen unmittelbar auf dem Boden unterhalb des Mainboards.

Die 3,5-Zoll-Laufwerksschächte sind abermals mittels Daumenschrauben befestigt, die Schlitten aus Metall und ohne Gummipuffer in den Führungen versehen. Das Herausnehmen, aber insbesondere das Wiedereinsetzen gestaltet sich fummelig, denn auch hier gibt es Spielraum zwischen den Schrauben und den Schraublöchern. Das Eindrehen der Schrauben geht anfänglich durch die Lackschichten schwergängig.

Trifft man bei aktuellen Gehäusen und interner Stromversorgung von Feature-Sets inzwischen überwiegend SATA-Stromanschlüsse an, bleibt NZXT beim H440 SE bei einem üblichen 4-Pin-Molex-Anschluss, der mit dem Netzteil zu verbinden ist.

NZXT legt dem H440 Special Edition ein mehrsprachiges Handbuch bei. Natürlich fällt dies nicht allzu dick aus, und die Informationen sind auf wenigen Seiten abgebildet.

Vollständig ist dieses Handbuch keinesfalls – es klärt allenfalls die nötigsten Fragen. So bleibt beispielsweise offen, was es mit der Ausbuchtung im Boden des Gehäuses auf sich hat, in welchem Montagelöcher zu finden sind. Auch keinen Aufschluss gibt das Handbuch über die verschiedenen Mainboard-Formfaktoren und die Installationsanordnung der Montagebolzen. Da wollte man sich mit den Einstanzungen im Blech behelfen, doch die hat man dummerweise „zulackiert“.

Auf der linken Gehäuseseite erreicht man das Netzteil hingegen überhaupt nicht mehr. Hier gibt es eine Abdeckung, welche optisch dazu dient, die Verkabelung zu verstecken, und gleichzeitig Raum bietet, um die 2,5-Zoll-SSD-Gerätschaften auf deren Oberseite bequem montieren zu können. Durchaus geschickt.

Darüber hinaus bietet diese Herangehensweise noch den Vorteil, dass sich viel Raum für Netzteil und Kabel bietet – erreichbar von der rechten Gehäuseseite, wo das Kabelwirrwarr niemanden stört. Der Raumgewinn erlaubt es, nahezu alle Netzteilgrößen zu installieren. Zumindest ist uns aktuell kein Netzteil bekannt, welches hier nicht installiert werden könnte.

Wir wollen nicht erneut über die Lackschichten und die nicht mehr leserlichen Einstanzungen für die Mainboard-Montage schimpfen. Das haben wir hinreichend erläutert. Positiv zu erwähnen ist beim H440 SE, dass man zum einen eine sehr große Backplate bietet, welche das nachträgliche Installieren von CPU-Kühlern klar erleichtert. Zum anderen hat man einen Fixierungspunkt für das Mainboard vorinstalliert. Ist die Hauptplatine einmal eingelegt, so hilft dieser Punkt, das Mainboard vernünftig auf die Schraublöcher auszurichten, so dass man – ohne die Platine händisch fixieren zu müssen – die weiteren Schrauben einfach eindrehen kann.

Die zwei Installationsplätze für SSDs sind auf der linken Gehäuseseite am Boden unter dem Mainboard zu finden. Ein Tipp: Auch hier sollte man die Rändelschrauben mittels Schraubendreher vorher lösen, denn nach verbauter Hardware die SSD zum Ende zu montieren, sorgt dafür, dass man mit einem normalen Schraubendreher die Schrauben nicht mehr erreichen kann (durch Grafikkarte oder ähnliche Steckkarten). Mit reiner Daumenkraft kann man die Schrauben beim ersten Öffnen auf jeden Fall nicht lösen.

Gehen wir über zum Eingemachten, nämlich dem täglichen Einsatz. Dabei wollen wir die Kühlleistung und das Geräuschverhalten im Auslieferungszustand beurteilen.

Obgleich das NZXT H440 Special Edition mit gleich drei 120-mm-Lüftern in der Front daherkommt und zusätzlich eigentlich einen relativ kompakten Innenraum bietet, der für weniger Luftverwirbelungen sorgt, sind die Temperaturen der passiv gekühlten Grafikkarte am oberen Bereich der Temperaturskala zu finden. Gründe sind die Dämmung des Gehäuses und die recht geschlossene Frontpartie. Es gibt nur die kleinen Seitenschlitze, über welche die Lüfter Frischluft ansaugen und ins Gehäuse transportieren können. Diese Probleme treffen auch auf die gedämmten Gehäuse von be quiet! oder Fractal zu.

Immerhin bewegt man sich hier gerade noch im erlaubten Bereich der GPU-Temperatur (maximal 95 °C), so dass man diesen Test als bestanden betrachten darf.

Bei der abgenommenen Lautstärke kann uns das NZXT H440 Special Edition nur begingt begeistern. Silent steht mit auf der To-do-Liste der Versprechen, eben durch die eingebrachten Dämmungen. Das Silent bewahrheitet sich beim abgenommenen Schalldruck auf der Front und am Deckel (Oberseite). Die knapp 20 dB(A) auf der Gehäuserückseite sind zwar noch akzeptabel, aber nicht silent. In diesem Falle hätte auch keine Lüftersteuerung weitergeholfen, da sonst das Kühlungskonzept nicht aufgegangen wäre.

Zu den 19,7 dB(A) möchten wir erläutern, dass die Wahrnehmung dieses Geräusches natürlich weniger deutlich wird, wenn die Rückseite frei im Raum steht. Platziert man das Gehäuse vor einer Wand, wird das Geräusch darüber reflektiert und klarer wahrgenommen.

Übersetzt: Das NZXT H440 SE ist ein recht leiser Vertreter seiner Gattung, aber wirkliche Silent-Fans werden damit nicht glücklich sein.

Das NZXT H440 Special Edition stellt einen wirklichen Sonderfall in unseren Gehäusetests dar. Es ist schlicht für einen gewissen Bereich konzipiert, der gegebenenfalls unter Zuhilfenahme von grün beleuchteten Razer-Produkten die perfekte optische Abstimmung seines PCs darstellen möchte. Und macht man dies, erhält man mit absoluter Sicherheit einen im Auftritt geilen PC.

Dazu kann man so manchen Punkt im NZXT-Konzept sicherlich lobend erwähnen. So gefällt uns das Kabelmanagement in Verbindung mit dem versteckten Netzteil außerordentlich gut, und auch die Geräuschkulisse ist als gut zu bezeichnen. Der Silent-Faktor, welchen die Dämmung verspricht, wird allerdings für verwöhnte Ohren keinesfalls erreicht.

Mankos gibt es aber ebenfalls, und da muss man einmal die Verarbeitung erwähnen. Etwa zu dick aufgetragene Lackschichten und sich lösender Lack während der Montagearbeit. Es erscheint uns, als hätten wir ein NZXT-Gehäuse der ersten Generation vor uns, denn die letzten Modelle, die uns vorlagen, hatten diese Probleme nicht mehr.

Der Optik wegen fiel eine Installationsmöglichkeit von 5,25-Zoll-Laufwerken weg – für uns ein weiterhin nicht akzeptabler Schritt. Gerade im Zeitalter der vielen Breitbandlösungen scheint das verschmerzbar, doch sollte man nicht vergessen, dass es Breitbandinternet nicht überall gibt. Zudem kann man die Installation oder Nutzung älterer Medien/Spiele damit vergessen, und sich eine Blu-ray-Disc über das mit dem TV verbundene Gerät anzuschauen, fällt ebenso flach. Hier wäre es an NZXT gewesen, zumindest alternative Optionen zu schaffen, um sich abzusetzen. So bleibt im Resultat dem interessierten Anwender lediglich der Griff zu einem externen, USB-gebundenen Laufwerk, um das Manko zu beseitigen.

Das bedeutet jedoch abermals eine Investition – mindestens 60 Euro werden für ein solches externes Laufwerk fällig. Dabei haben wir bislang die Anschaffung des Midi-Towers von NZXT nicht berücksichtigt. Dafür werden aktuell nämlich stolze 180 Euro fällig. Das ist der Preis eines High-End-Gehäuses der Big-Tower-Klasse. Über den Preis tröstet uns aktuell auch die Razer-grüne Beleuchtung nicht hinweg, und auch darüber hinaus finden wir wenig Argumente, die diesen Preis rechtfertigen.

David Maul ist studierter Wirtschaftsinformatiker mit einer Leidenschaft für Hardware

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